Wir haben Beziehungsprobleme. Mein*e Partner*in möchte jedoch nicht zu einer Paargespräch mit mir gehen. Macht es da Sinn, auch allein zu Ihnen zu kommen?

Ja, es kann dennoch sinnvoll sein, auch allein zu mir zu kommen, wenn Ihr*e Partner*in nicht bereit ist, an einem Paargespräch teilzunehmen. In einer solchen Situation können wir gemeinsam schauen, wie Sie die Dynamik in Ihrer Beziehung positiv beeinflussen können. Es ist oftmals so, dass ein Partner beginnt, Veränderungen anzustoßen – was unweigerlich Einfluss auf die Partnerschaft haben wird. Sie erhalten in den Einzel-Sitzungen Impulse und Werkzeuge, mit denen Sie neue Wege in der Kommunikation, im Umgang mit Konflikten oder im Ausdruck Ihrer Bedürfnisse finden können.

Alleine zu kommen bedeutet nicht, dass Sie die Verantwortung für die gesamte Beziehung tragen müssen. Vielmehr geht es darum, Ihrer eigenen Lust und Lebendigkeit Raum zu schenken. Wenn Sie sich dem Élan Vital* zuwenden, wird das auch Ihren Partner oder Ihre Partnerin nicht unberührt lassen und möglicherweise neue Wege des Miteinanders eröffnen. Indem Sie sich selbst erforschen und neue Impulse setzen, können Sie Veränderungen bewirken, die auch Ihrem*r Partner*in zugutekommen und vielleicht sogar eine neue Bereitschaft schaffen, sich ebenfalls auf den Prozess einzulassen. Es kann zudem sehr hilfreich sein, Unterstützung zu erhalten, um besser mit der Situation umgehen zu können, die Sie zu mir geführt hat – eigene Bedürfnisse zu klären und neue Perspektiven zu entwickeln, ganz unabhängig davon, ob Ihr*e Partner*in mitmacht oder nicht.

* Élan vital ist ein Begriff des französischen Philosophen Henri Bergson. Er beschreibt die Lebenskraft oder Lebensenergie, die in jedem von uns steckt und das innere Bedürfnis nach Wachstum, Kreativität und Veränderung verkörpert. Bergson sah den Élan vital als treibende Kraft, die das Leben dynamisch und veränderbar macht.

Was kann ich mir unter einer sexologischen Praxis vorstellen? Was ist der Unterschied zu einer psychologischen Praxis?

Meine Arbeit basiert auf der Sexualwissenschaft (Sexologie), die menschliche Sexualität in all ihren Facetten erforscht: körperlich, emotional, sozial und kulturell.

Und so stehen in einer sexologischen Praxis Themen rund um Sexualität, Beziehung und Intimität im Mittelpunkt. Hier finden Sie einen geschützten Raum, in dem Sie offen über Ihre sexuellen Fragen, Herausforderungen und Wünsche sprechen können. Sexualität ist ein zentraler Bestandteil unseres Lebens, und doch fällt es vielen Menschen schwer, darüber zu reden, weil Sie es nie wirklich gelernt haben – in der sexologischen Praxis besteht die Möglichkeit, das zu ändern.

So arbeite ich in meiner sexologischen Praxis mit Menschen, die ihre Sexualität besser verstehen, entwickeln oder vielleicht auch neu entdecken möchten. Dabei begleite und unterstütze ich Einzelpersonen und Paare auf eine offene und wertfreie Weise, Ihre Sexualität bewusst zu gestalten, mögliche Blockaden zu lösen und neue Wege zu mehr Erfüllung und Verbundenheit zu finden.

Der Unterschied zu einer psychologischen Praxis liegt vor allem in meinem spezifischen Fokus auf die Themen Sexualität, Beziehung und Erotik. Im Unterschied dazu konzentriert sich eine psychologische Praxis oft auf das allgemeine psychische Wohlbefinden und Pathologien, wobei das Spektrum von Depressionen über Ängste bis hin zu anderen psychischen Erkrankungen reicht – wohingegen es in der sexologischen Praxis primär um sexuelle Gesundheit, Liebesbeziehungen sowie die Entfaltung erotischer Selbstsicherheit, von Verführungskompetenz und sexueller Finesse geht.

Meine Arbeit basiert auf Beratung und Coachingmethoden: Sie zielt darauf ab, neue Perspektiven zu eröffnen, das Erleben zu erweitern und eigene Handlungsspielräume zu vergrößern. Hier steht das gemeinsame Forschen und Finden im Vordergrund – sei es durch Gespräche, kreative Ansätze oder praktische Impulse, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen. Der Fokus liegt auf Lösungen und Zielen – weniger auf dem „Warum“ und einer Rückwärtsschau, mehr auf der Zukunft und dem „Wie weiter?“. Ein Paar- und Sexualcoaching ist ideal, wenn Sie Ihre Beziehung oder Sexualität bewusster gestalten, neuen Impulse nachgehen und sich weiter entfalten möchten. So können sich psychologische und sexologische Arbeit auch sehr gut ergänzen.

Als Sexologin liebe ich die Prozessarbeit im Coaching, da sie sich auf das Gute, Schöne und Lebendige im Leben konzentriert.

Was ist Ihre Philosophie und Arbeitsweise in der Praxis?

Das Feld der erotischen Liebe und Sexualität ist für mich kein weiteres To-Do auf der Alltagsliste, sondern kann eine wunderbare Ressource im Leben sein– eine Quelle der Verbundenheit und Intimität. Neben der individuellen Sexualität spielt auch das Miteinander als Paar oder Polykül und Kommunikation eine große Rolle. In einer Welt, die vielfältige Lebens- und Beziehungsmodelle ermöglicht, fühlen sich viele Menschen davon jedoch auch überfordert. In all diesen Feldern biete ich Ihnen Unterstützung, um Klarheit zu finden und Ihren eigenen Weg bewusst zu gestalten.

Dabei liegt der Fokus in meiner Arbeit vor allem auf dem Hier und Jetzt. In meiner Praxis geht es weniger darum, in der Vergangenheit zu forschen, sondern vielmehr darum, zu schauen, welche Bedingungen und Ressourcen Ihnen aktuell zur Verfügung stehen, und wie Sie damit Ihr Sexual- und Liebesleben in der Gegenwart und Zukunft bewusst und erfüllt gestalten können.

Dabei wechsle ich in meiner Arbeit zwischen zwei Rollen hin- und her, je nachdem, was gerade gebraucht wird. So agiere ich zu mancher Zeit als Beraterin, um Wissen zu vermitteln (z.B. zur weiblichen Anatomie), konkrete Informationen oder inspirierende Vorschläge zu geben – und stehe Ihnen dabei mit meiner ganzen Expertise zur Verfügung. Im Coachingprozess werden Sie als Klient*in die Antworten jedoch größtenteils in sich selbst finden – durch gezielte Fragen begleite und unterstütze ich Sie dabei, eigene Lösungen zu entwickeln und Ihr individuelles Potenzial zu entfalten.

Ich habe tiefgehende Aus- und Weiterbildungen absolviert und einen Schatz an Methoden kennengelernt, die mir ein breites Repertoire an Möglichkeiten in der Praxis zur Verfügung stellen. So arbeite ich gerne mit dem Sexocorporel- und Embodiment-Ansatz, systemischer Sexualtherapie und lösungsfokussierter Kurzzeittherapie. Doch dogmatische Anhaftungen an einzelne Schulen und Konzepte liegen mir fern. Stattdessen nutze ich eine Mischung verschiedener Ansätze und wähle intuitiv aus, was für Sie und Ihre Situation wirkungsvoll sein könnte. Durch meinen kunstpädagogischen Hintergrund inspiriert, nutze ich auch gerne kreative und spielerische Interventionen, wie etwas bei bei diesem Angebot.

Dabei unterstütze ich in meiner Praxis sowohl längere Prozesse als auch kürzere, intensive Begleitungen. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Kurzzeit-Coaching nach de Shazer und Berg gemacht. Je nach Anliegen kann es hilfreich sein, in einer Intensiv-Session über mehreren Stunden tief einzutauchen, um schnelle und kraftvolle Veränderungen anzustoßen, wie zum Beispiel bei dem Angebot Paar-Intensiv.

Welche Form für Sie am besten passt, können wir gemeinsam im ersten Gespräch herausfinden – oder sprechen Sie mich gerne direkt darauf an. Manche Menschen bevorzugen einen behutsamen Prozess in kleinen, kontinuierlichen Schritten über einen längeren Zeitraum, um Veränderungen sanft zu integrieren. Andere fühlen sich durch ein konzentriertes, intensives Eintauchen inspiriert, bei dem wir in kürzerer Zeit fokussiert an den Themen arbeiten. Beide Ansätze haben ihre eigene Tiefe und Intensität – es geht darum, herauszufinden, was sich für Sie stimmig anfühlt und Ihre Bedürfnisse am besten unterstützt.

So oder so, Sexualität ist, wie das gesamte Leben, durch Veränderungen und Entdeckungen geprägt. Ich begleite Sie gerne dabei, herauszufinden, wer Sie da aktuell sind bzw. was Sie brauchen, um ein für Sie stimmiges und erfülltes Sexual- und Liebesleben zu leben.