Orgastische Manschette

Die orgastische Manschette. Noch nie gehört? Dann hier eine kleine Aufklärungsminute: Es handelt sich dabei um eine physiologische Reaktion der Frau bei starker sexueller Erregung, die erstmals von Masters und Johnson (1966) mit physiologischen Methoden registriert werden konnte und von Volkmar Sigusch diese nette Bezeichnung erhielt. Durch eine massive Blutstauung wird der Durchmesser des äußeren Drittels der Vagina manschettenförmig bis um die Hälfte verringert, was sich auch für den Penis beim Geschlechtsverkehr sehr schön anfühlt, da es enger wird. Beim Orgasmus kommt es regelmäßig zu 3 bis 15 Muskel-Kontraktionen in diesem Bereich. Die Anzahl, Dauer und Stärke der Kontraktionen sind Indikatoren für die subjektiv empfundene Intensität des Orgasmus. Und hej, Männer, ihr könnt diese orgastische Manschette spüren (lernen)! – und damit den Orgasmus eurer weiblichen Gespielin. Je empfindsamer der Penis und die innere Einstellung eines Mannes, desto besser ist das übrigens möglich.

Und wie immer gilt: Wollen Sie mehr darüber wissen, trauen Sie sich, mich zu fragen.

O – Oh – Orgasmus

Welche Bedeutung hat der Orgasmus in Ihrem jetzigen Leben?

Ob Sie schon tausende Orgasmen erlebt haben oder noch keinen einzigen steht nicht im Zentrum dieser Impulsfrage. Sondern, was Sie mit dem Wort verbinden. Für manche Menschen ist mit dem Orgasmus pure Entspannung verbunden, für manche Performancedruck. Die, die noch keinen erlebt haben, sehnen sich nach ihm oder sind zufrieden ohne und erleben in ihrem Leben andere Arten von Orgasmen, die nicht vom Geschlecht ausgehen (durch künstlerische oder soziale Betätigung beispielsweise). Die einen wissen genau, wie sie ihn bekommen können, andere lassen sich von ihm überraschen. Für einige zählt vor allem die Qualität (z.B. Intensität), für andere ist es die Quantität beim Erleben von Orgasmen. Die eine kann ohne Probleme 15 Mal hintereinander kommen, die andere nur einmal im Monat zur Zeit des Eisprungs. Der eine fühlt während des Orgasmus ein inneres Feuerwerk, das sich bis in die Fingerspitzen und zur Stirn ausdehnt, der andere ein wohlig warmes Kribbeln im Unterleib. Die eine kommt nicht ohne ihren Vibrator, die andere nur durch die Zunge ihres Partners. So verschieden unsere Körper und Charaktere sind, so verschieden sind unsere Orgasmen und die Art, wie wir sie herbeiführen und zelebrieren. Es gibt hier kein besser und schlechter. Ja, Sie können lernen, einen Orgasmus zu haben. Und ja, Sie können lernen, ihn zu intensivieren. Hierfür stehe ich gerne jederzeit Rede und Antwort und begleite Sie.

So verschieden unsere Körper und Charaktere sind, so verschieden sind unsere Orgasmen und die Art, wie wir sie zelebrieren. Es gibt hier kein besser und schlechter.

Viva la Vulva?

Es freut mich total, dass der weiblichen Sexualität in den letzten Jahren mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird. Wenn Sie sich auf einschlägigen sozialen Medien oder im Buchladen umschauen, ist die weibliche Lust sichtbarer denn je: Viva la Vulva! Aber ganz ehrlich, wir stehen in diesem Bereich noch sowas von am Anfang. Noch immer kennen viele Frauen den Unterschied zwischen Vulva und Vagina nicht, noch immer haben viele Frauen überhaupt gar keinen Namen für ihr Geschlecht und nennen es verlegen „Das-da-unten“, noch immer täuschen Frauen Orgasmen vor. Was die Sprache betrifft, steht das Fehlen an Begriffen überhaupt für ein Fehlen an Bewusstsein für das weibliche Geschlecht. Es ist wie ein blinder oder diffuser Fleck auf der Körperlandkarte, der zwar Signale aussendet, denen sich viele Frauen jedoch nicht liebevoll und achtsam widmen. Meiner Erfahrung nach spielen hierbei zwei Gründe hinein: Zeitmangel und Stress wegen Job, Familie und Freizeitstress sowie eine tief verwurzelte Scham oder kognitive Blockade. Ja, eine kognitive Blockade, die in etwa solchen Glaubenssätzen entspricht: „Sexualität ja schon, aber bloß nicht zu obsessiv.“, „Sexualität in einer Partnerschaft gelingt doch quasi von alleine, weil es ja etwas Natürliches ist.“, „Wenn ich keine Orgasmen habe, stimmt mit mir etwas nicht, aber es ist auch müßig, sich damit zu beschäftigen, irgendwie funktioniert das Leben ja auch ohne ganz gut.“

Das weibliche Geschlecht: leider noch immer ein blinder oder diffuser Fleck auf der Körperlandkarte.

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Lustzentrum der Frau

Voilà, Madmoiselle Klitoris. Weibliche und männliche Genitalien sind sich ähnlicher, als sich denken und sehen lässt. Auch die Klitoris erigiert, wenn die Frau erregt ist und kann ihr Volumen sogar verdoppeln. Auch die Klitoris kontrahiert beim Orgasmus. Die Klitorisspitze, das Äquivalent zur männlichen Eichel, ist sehr sensibel. Während in der Eichel des Mannes etwa 4000 Nervenenden für Lust sorgen, sind es in der Lustperle der Frau doppelt so viele. Also, ihr wunderbaren Liebhaber*innen da draußen, seien Sie sich darüber bewusst, dass es der Kitzler zärtlich mag. Starkes mechanisches Reiben könnte eher betäubend wirken, vor allem zu Beginn der Erregungswelle. Während es die Nervenenden der Klitorisflügel durch die Vaginawände hindurch lieben, mit sanftem Druck stimuliert zu werden.